Die Verkehrssicherheit in unserer Gemeinde ist ein zentrales Anliegen der Niederwiler Bevölkerung. Dabei hat die Sicherheit der Schüler/-innen auf ihrem Schulweg und in der Schulumgebung eine besonders hohe Priorität. Für den Gemeinderat ist die Schulwegsicherheit deshalb ein wichtiges Element seiner Strategie.
Das Thema ist nie abgeschlossen und es braucht eine regelmässige Beurteilung mit entsprechenden Massnahmen. Zu diesem Zweck bietet der Touring Club Schweiz (TCS) einen Audit zur Überprüfung der Verkehrssituation rund um Schulen in den Gemeinden mit weniger als 8'000 Einwohner/-innen an. Jedes Jahr können 10 Gemeinden von diesem Angebot profitieren. Das Ziel ist, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung, konkrete Massnahmen für eine optimale Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg vorzuschlagen. Die Gemeinde Niederwil hat sich im Jahr 2023 für einen solchen Schulwegaudit beworben.
Die Methodik ist für alle Audits gleich aufgebaut. Im technischen Teil des Berichts finden sich Aussagen zur Unfallstatistik, zu visuellen Beobachtungen und über die Gestaltung der Strassenübergänge, Sichtachsen, etc. Live-Untersuchungen mittels Kameras liefern Daten zu Aktivitäten von verschiedenen Verkehrsteilnehmern im Untersuchungszeitraum, zu gefahrenen Geschwindigkeiten und den Anzahl Bewegungen. Entsprechende Empfehlungen daraus wurden in den Bericht integriert.
Die Analyse fand am 15. Juni 2023 statt und der 90 Seiten starke technische Bericht wurde im Mai 2024 durch den TCS der Gemeinde Niederwil vorgestellt. Das Audit ergab keine unfallträchtigen Situationen mit hohem Gefahrenpotenzial, welche Sofortmassnahmen und ein rasches Eingreifen erfordern würden. Es resultierte aber ein Massnahmenkatalog mit Empfehlungen, mit denen die Schulwegsicherheit verbessert werden kann. Priorisierung, Planung und Umsetzung sind in der Verantwortung der Gemeinde.
Der Gemeinderat hat diese dokumentierten Schwachstellen und Massnahmenvorschläge unter Beizug von Thomas Belloli (Belloli Raum- & Verkehrsplanung GmbH, Brugg) geprüft, beurteilt sowie priorisiert.
Die folgenden Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wurden beschlossen:
Schulzone (Rütistrasse, Isenbühl, Schulweg, bis Nesselnbacherstasse)
Diese Zone hat für den Gemeinderat Priorität. In ihrem Zentrum befinden sich die Schulanlagen und auf den entsprechenden Strassen und Wegen konzentrieren sich die Schulwege. Für diesen Bereich werden folgende Massnahmen getroffen:
- Einführung Tempo 30 Zone mit Markierung/Signalisation «SCHULE»
- Minimierung Verkehrsaufkommen (Fahrverbot) auf dem Schulweg. Der «Schulweg» soll von sämtlichem Verkehr befreit werden, der dort nicht zwingend nötig ist. Es soll eine sichere und für den Aufenthalt attraktive Schulzone entstehen.
- Die Querung der Nesselnbacherstrasse und die Rütistrasse werden sicherer gestaltet.
Die Umsetzung erfolgt im Jahr 2025. Der Gemeinderat hat dafür einen Betrag von 20'000 Franken budgetiert. Vorgängig wird der Gemeinderat über die konkrete Ausgestaltung informieren.
Daneben sind weitere Massnahmen geplant. So wird die Bevölkerung verstärkt darauf aufmerksam gemacht, dass Trottoirs und Sichtzonen von Bewuchs freigehalten werden müssen und der Technische Dienst wird dazu regelmässige Kontrollen durchführen. Auch das Thema «Eltern-Taxis» wird angepackt. In Zusammenarbeit mit der Schule wird ein konkretes Konzept entwickelt und umgesetzt. Fehlende oder schadhafte Markierungen und Signalisationen werden im Rahmen des ordentlichen Unterhalts ergänzt oder Instand gesetzt. Der Gemeinderat setzt sich auch für mehr Polizeikontrollen bei den Fussgängerüberquerungen ein. Zudem hat er kürzlich ein Geschwindigkeitsanzeigegerät «Speedy» angeschafft. Dieses sensibilisiert die Fahrer/-innen auf die Einhaltung der Geschwindigkeitslimiten.
Verschiedene wichtige Empfehlungen betreffen auch die Kantonsstrassen mit den verschiedenen Fussgängerstreifen. Diese Mängel können nicht kurzfristig behoben werden. Sie werden mit den beiden Komplettsanierungen der Hauptstrasse und der Hägglingerstrasse beseitigt. Der Gemeinderat hat diesbezüglich bereits Einfluss genommen. Beide Projekte werden in den nächsten Jahren umgesetzt. Für die Göslikerstrasse ist aktuell noch kein Projekt in Bearbeitung. Das einseitig fehlende Trottoir wird vom Gemeinderat im Kontext der vom Kanton initiierten Sanierungsprojektierung eingebracht. Für die fehlenden Fussgängerstreifen Landstrasse (Nesselnbach) und Göslikerstrasse wird mit dem Kanton das Vorgehen geprüft.
Den detaillierten Bericht können Sie im Bereich Downloads durchlesen.